Sonntag, 17. Januar 2010

17. Tag, 3. Winter

Freude und Liebe erfüllt mein Herz. Ich fühle mich wieder wie im ersten Winter, ganz am Anfang, wo ich mich vorsichtig an ihn herantasten musste und trotzdem wusste, dass ich schon Liebe empfand und ihn am liebsten damit überhäuft hätte.

Heute war ein wunderbarer Tag. Obwohl ich erst am späten Nachmittag dazu kam, ihm zu schreiben, war das Ergebnis sehr befriedigend.

Der Grund für sein spätes Erscheinen war, dass er sich mit einem Freund oder Kollegen in der Stadt zum Abendessen getroffen hatte. Allein dieser Fakt ließ mich aufhorchen - dass Eduard das Haus verließ um sich mit Anderen zu treffen war höchst selten. Auf jeden Fall damals.
Doch nun erzählte er fröhlich von dem treffen. Erwähnte kurz, dass er diesem Kollegen auch von mir erzählt hatte. Ich wollte nicht fragen, was genau er gesagt hatte, aber natürlich freute ich mich, so erwähnenswert zu sein. Fish and Chips waren sie essen, ein nettes Restaurant mit vielen Ausländern. Er beschrieb mir alles genau, fragte sogar wie mein Tag war. Meinte auch, dass er mit mir in dieses Restaurant essen gehen will. Unglaublich. Ich war begeistert.

Eduards gesundheitlicher Zustand ist stabil wie nie, seine Aufmerksamkeit, seine Offenheit und sein ruhiges Verhalten überraschen mich sehr und erfreuen mich um so mehr. Er sprach zusätzlich von einer Möglichkeit eine Arbeit zu finden, ich wünschte ihm viel Glück.

Und weiter ging unser Gespräch, ich stellte ihm eine andere Frage, die mich schon lange quälte.

"Was werden wir tun, wenn wir uns wieder treffen?"

In meinem Kopf hatten sich schon die unmöglich schönsten Dinge abgespielt, für mich blieb es nicht bei einer Tasse Kaffee, allein schon aus dem Grund, da wir täglich mit anderen Medien kommunizierten uns aber nie berühren konnten.

Mein Körper verzehrt sich immer noch genau so nach ihm wie meine Seele und auch weil er noch immer ein so hübscher Mann ist, komm ich nicht umhin, mir die herrlichsten Dinge auszumalen.

Eduard fühlt noch wie ich. Dafür braucht es keine Worte.

"Mir ist es egal, wo wir uns treffen, ich will dich einfach nur küssen und im Arm halten!"
"Das will ich auch!"

Er beendete das heutige Gespräch mit einer Entscheidung. Und einem bekräftigenden
"Ich liebe dich!"


Nur eins machte mir Sorgen - als er ein Medikament vor meinen Augen schluckte und ich ihn fragend ansah meinte er nur: "Sonst höre ich die Stimmen und kann einfach nicht einschlafen!"

Er ist also immer noch mein Eduard...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen